Lexikon der Indikatoren
Trendbestimmung
DMI (Directional Movement Index)
ADX (Average Directional Movement Index)
StA (Standard Abweichung)
VHF (Vertical Horizontal Filter)
DMI (Directional Movement Index)
Was ist der DMI (Directional Movement Index) ?
Der DMI (Directional Movement Index) zeigt an, ob ein Kursverlauf einen Trend aufweist oder nicht, und wie stark dieser ist. Die Richtung des Trends wird nicht angzeigt. Hierbei wird die nominale Differenz zwischen dem aktuellen Hoch und dem der Vorperiode als +D (Aufwärts) bezeichnet, die nominale Differenz zwischen dem aktuellen Tief und dem der Vorperiode wird als -D (Abwärts) bezeichnet. Unveränderte Kurse werden dabei ignoriert. Im nächsten Schritt wird nun die tatsächliche Handelsspanne über zwei Perioden ermittelt. Sie ergibt sich aus der Differenz zwischen dem Hoch der aktuellen Periode und dem Tief der Vorperiode. Dieser Wert geht geglättet als gleitender Durchschnitt in die Berechnung ein. Der DMI (Directional Movement Index) setzt somit alle Aufwärtsbewegungen und alle Abwärtsbewegungen ins Verhältnis zur durchschnittlichen tatsächlichen Handelsspanne. Wenn +D über -D liegt, dann zeigt der DMI aufwärts und umgekehrt. Der DMI-Indikator ist sehr volatil. Für eine langfristige Analyse ist er daher nicht geeignet.
Wann entstehen Handelssignale bei dem DMI (Directional Movement Index) ?
Der DMI Indikator steigt = das Trendverhalten nimmt zu (Trendfolgemodelle einsetzen)
Der DMI Indikator sinkt = das Trendverhalten nimmt ab
Der DMI Indikator bewegt sich auf niedrigem Niveau (trendlose Phase) = es folgt oft eine starke Kursbewegung
Der DMI Indikator bewegt sich auf hohem Niveau (Trendphase) = es folgt meist eine Konsolidierung
Wie lautet die Formel des DMI (Directional Movement Index) ?
DMI = ((+DX) – (-DX) / (+DX) + (-DX)) * 100
+DX = +D/TR (wird über x-Tage geglättet, x ist wählbar)
-DX = -D/TR (wird über x-Tage geglättet, x ist wählbar)
TR = höchster Wert aus: -H-T, Hoch (Heute)-Schluß (Vortag), T-Schluß (gestern)
Für x wird meistens eine Standardeinstellung von 14 Tagen angewendet.
ADX (Average Directional Movement Index)
Was ist der ADX (Average Directional Movement Index) ?
Der ADX (Average Directional Movement Index) berechnet die Stärke eines Trends, nicht aber dessen Richtung. Je höher der ADX- Wert lautet, um so trendintensiver ist eine Kursbewegung. Der ADX (Average Directional Movement Index) ist eine direkte Ableitung des DMI (Directional Movement Index).
Wann entstehen Handelssignale bei dem ADX (Average Directional Movement Index) ?
Man verwendet meist eine neutrale Zone. Erst wenn der ADX diese neutrale Zone verläßt wird das Kursverhalten als trendgerichtet bezeichnet.
Der ADX steigt = das Trendverhalten nimmt zu (Trendfolgemodelle einsetzen)
Der ADX sinkt = das Trendverhalten nimmt ab
Der ADX bewegt sich auf niedrigem Niveau (trendlose Phase) = es folgt oft eine starke Kursbewegung
Der ADX bewegt sich auf hohem Niveau (Trendphase) = es folgt meist eine Konsolidierung.
Wie lautet die Formel des ADX (Average Directional Movement Index) ?
ADX = (+D + -D) / (+D – -D) +D = Differenz des aktuellen Hochs zum Tief der Vorperiode -D = Differenz des aktuellen Tiefs zum Hoch der Vorperiode
StA (Standard Abweichung)
Was ist die StA (Standardabweichung)?
Die StA (Standardabweichung) bezeichnet man auch als Volatilität (Kursbeweglichkeit). Es ist festzustellen, daß bedeutende Kursänderungen mit hoher Volatilität verbunden sind, Bodenbildung und Konsolidierung hingegen mit abnehmender Volatilität. Eine hohe Volatilität bedeutet, dass der Kurs der untersuchten Aktie stark schwankt, hingegen deutet eine niedrige Volatilität auf eine ruhige Kursentwicklung hin. Der StA-Indikator gibt keine Auskunft über die Richtung einer Kursbewegung und sollte auch nur mit anderen Indikatoren kombiniert werden, da seine Aussagefähigkeit als einzelner Indikator begrenzt ist.
Wann entstehen Handelssignale bei der StA (Standardabweichung) ?
Die StA (Standardabweichung), sprich die Volatilität, steigt = die Kurse steigen bzw. fallen deutlich (Trendfolgemodelle einsetzen)
Die StA (Standardabweichung), sprich die Volatilität, sinkt (rückläufige Dynamik) = Bodenbildung bzw. Konsolidierung steht bevor
Die StA (Standardabweichung), sprich die Volatilität, erreicht ein neues Hoch = es folgt wahrscheinlich ein Rückgang der Volatilität, verbunden mit zurückgehender Schwankungsbreite der Aktienkurse
Wie lautet die Formel des StA (Standardabweichung) ?
StA = (Summe(C – GDCx )² / X)-²
C = Schlußkurs
GDCx = Gleitender Durchschnitt über x Perioden
x = Anzahl der Perioden
Die Standardeinstellung beträgt häufig 5 Tage bzw. 12 Tage
VHF (Vertical Horizontal Filter)
Was ist der VHF (Vertical Horizontal Filter) ?
Der VHF (Vertical Horizontal Filter) berechnet die Stärke eines Trends, nicht aber dessen Richtung. Je höher der VHF (Vertical Horizontal Filter) lautet, um so trendintensiver ist eine Kursbewegung. Der VHF berechnet sich durch Ermittlung der Differenz zwischen Periodenhoch und Periodentief einer Periode, dividiert durch die Summe aller Kursveränderungen des Untersuchungszeitraums. Dadurch wird eine aktuelle Kursbewegung in Relation zu einer Richtungsintensität gesetzt. Das Ergebnis schwankt zwischen den Werten Null und Eins. Je deutlicher der VHF beim Maximalwert Eins liegt, desto trendintensiver ist dabei die aktuelle Kursentwicklung.
Wann entstehen Handelssignale bei dem VHF (Vertical Horizontal Filter) ?
Man verwendet meist eine neutrale Zone. Erst wenn der VHF diese neutrale Zone verläßt wird das Kursverhalten als trendgerichtet bezeichnet.
Der VHF steigt = das Trendverhalten nimmt zu (Trendfolgemodelle einsetzen)
Der VHF sinkt = das Trendverhalten nimmt ab
Der VHF bewegt sich auf niedrigem Niveau (trendlose Phase) = es folgt oft eine starke Kursbewegung
Der VHF bewegt sich auf hohem Niveau (Trendphase) = es folgt meist eine Konsolidierung
Wie lautet die Formel des VHF (Vertical Horizontal Filter) ?
VHF = (H – L) / Summe (Cn – Cn-1)
H = Höchstkurs der Untersuchungsperiode
L = Tiefstkurs der Untersuchungsperiode
Cn – Cn-1 = Differenz des aktuellen Schlußkurses zum Schlußkurs der Vorperiode
Trendfolgeindikatoren
Bollinger Bands
Envelopes (Hüllen)
GD (Gleitender Durchschnitt)
MACD (Moving-Average-Convergence-Divergence)
TBI (Trendbestätigungs-Indikator)
Bollinger Bands
Was sind die Bollinger Bands ?
Die Bollinger Bands sind eine Weiterentwicklung und Verbesserung der Envelopes (Hüllen), indem bei der Berechnung die Standardabweichung (Volatilität) miteinbezogen wird. Somit wird das tatsächliche Kursverhalten der untersuchten Aktie (Markt) miteinbezogen. Ein GD (Gleitender Durchschnitt) wird nicht um einen festen Wert, sondern um einen mit Hilfe der Standardabweichung (Volatilität) ermittelten Wert nach oben bzw. unten verschoben. Mit einer erhöhten Standardabweichung werden die Bollinger Bands folglich einen sich ausweitenden Abstand zum GD (Gleitender Durchschnitt) und umgekehrt mit einer sich vermindernden Standardabweichung einen sich verringernden Abstand besitzen. Die Bollinger Bands sollten überwiegend mit anderen Indikatoren wie ADX, RSI oder Stochastik kombiniert werden.
Wann entstehen Handelssignale bei den Bollinger Bands ?
1a) Wenn sich beide Bollinger Bands dem GD (Gleitende Durchschnitt) annähern (Kontraktion) steht eine nachhaltige Kursbewegung bevor.
1b) Wenn beide Bollinger Bands deutlich auseinanderlaufen (Expansion), deutet dieses auf eine bevorstehende Konsolidierung hin.
Wann entstehen Kauf- bzw. Verkaufssignale bei den Bollinger Bands ?
Hierbei sind zwei Varianten zu unterscheiden:
1) Tradingsignal (Handelssignal) innerhalb der Bollinger Bands
a) Kauf = Bestätigung des unteren Bandes
b) Verkauf = Bestätigung des oberen Bandes (jedoch kein Verkauf bei gleichzeitig steigendem Gleitenden Durchschnitt)
2.) Tradingsignal (Handelssignal) außerhalb der Bollinger Bands
a) Kauf = Ausbruch durch das obere Band (Verkauf dieser Position bei Durchbruch durch den Gleitenden Durchschnitt nach unten)
b) Verkauf = Ausbruch durch das untere Band (Rückkauf dieser Position bei Durchbruch durch den Gleitenden Durchschnitt nach oben)
Wie lautet die Formel der Bollinger Bands ?
S = Wurzel aus (C t – GD)² + (C t -1 – GD)² + …(C t-n+1 – GD)² / n
Oberes Band = GD + S
Unteres Band = GD – S
S = Standardabweichung (Volatilität) zwischen Kurs und GD
C = Schlußkurs
Es wird eine Standardeinstellung für den GD (Gleitender Durchschnitt) von 20 Tagen und eine zweifache Standardabweichung (Volatilität) nach oben und unten empfohlen.
Envelopes (Hüllen)
Was sind die Envelopes (Hüllen) ?
Envelopes werden durch einen passenden GD (Gleitender Durchschnitt) gebildet, der, angemessen nach oben und unten verschoben, die Kursentwicklung einhüllt. Dadurch sollen die wahrscheinlichen Kursschwankungen eingegrenzt werden. Envelopes markieren die obere und untere Bewegungs-grenze der Kurse. Dadurch entsteht eine Handelszone, die in Form zweier Bänder einen variablen Kanal nachbildet. Dieser Indikator ist gut in Seitwärtsbewegungen einzusetzen.
Wann entstehen Handelssignale bei den Envelopes (Hüllen)?
Handeslsignale entstehen, wenn die obere bzw. untere Grenze des Bandes berührt, oder das Band verlassen wird. Hierbei sind zwei Varianten zu unterscheiden:
1) Tradingsignal (Handelssignal) innerhalb der Envelopes
a) Kauf = Bestätigung des unteren Bandes
b) Verkauf = Bestätigung des oberen Bandes (jedoch kein Verkauf bei gleichzeitig steigendem Gleitenden Durchschnitt)
2) Tradingsignal (Handelssignal) außerhalb der Envelopes
a) Kauf = Ausbruch durch das obere Band (Verkauf dieser Position bei Durchbruch durch den Gleitenden Durchschnitt nach unten)
b) Verkauf = Ausbruch durch das untere Band (Rückkauf dieser Position bei Durchbruch durch den Gleitenden Durchschnitt nach oben)
Wie lautet die Formel der Envelopes (Hüllen) ?
Oberes Band = GDx + (GDx * Prozentsatz/100)
Unteres Band = GDx – (GDx * Prozentsatz/100)
oder auch
Oberes Band = GDx + Festbetrag
Unteres Band = GDx – Festbetrag
Einstellung: Ermittlung eines GD (Gleitender Durchschnitt) in Anpassung an die zu untersuchende Aktie (Markt), die den Trend der Kursbewegung am besten abbildet (z.B. x = 20 Tage/Wochen).
GD (Gleitender Durchschnitt)
Was ist der GD (Gleitender Durchschnitt) ?
Ein GD (Gleitender Durchschnitt) stellt den Durchschnittskurs einer Aktie über einen bestimmten Zeitraum dar. Der GD wird bei jeder neuen Kursinformation neu berechnet und graphisch als Linie dargestellt. Je nach Periodenlänge (z.B. 200 Tage oder 38 Tage) glättet der GD den Kursverlauf unterschiedlich stark, um das Chartbild übersichtlich zu gestalten und den Kurstrend klarer zu erkennen. Kombiniert man mehrere unterschiedliche GD, so läßt sich feststellen, ob ein Trend noch intakt ist (siehe TBI (Trendbestätigungs-Indikator)).
Für viele Anleger besitzen die GD eine Widerstands- und Unterstützungsfunktion. Beobachtet man nämlich den Abstand des GD zu den Aktienkursen, so kann man oft eine gleichbleibende Entfernung feststellen. Man kann diesen Abstand als eine Parallele zum GD im Chart einzeichnen. Eine Abweichung der Kurse von diesem Normalabstand ergibt ein Signal, das weiter beobachtet werden sollte. Hieraus können Kauf- bzw. Verkaufssignale abgeleitet werden. Für deren Bestimmung bedient man sich technischer Instrumente, wie Unterstützungs- und Widerstandslinien sowie Formationsbegrenzungen.
Wann entstehen Kauf- bzw. Verkaufssignale bei einem GD (Gleitender Durchschnitt) ?
Hierbei sind zwei Variainten zu unterscheiden:
Es liegt eine ansteigende GD-Linie (Gleitender Durchschnitt) vor :
1a) Lagen die Kurse bisher über der GD-Linie, und wird diese nun im Kursverlauf nach unten geschnitten, so liegt ein schwaches Verkaufssignal vor.
1b) Lagen die Kurse bisher unter der GD-Linie, und wird diese nun im Kursverlauf nach oben geschnitten, so liegt ein deutliches Kaufsignal vor.
1c) Steigen die Kurse über der GD-Linie weiter an, d.h. der Abstand zur GD-Linie vergrößert sich weiter, so besteht eine “Überhitzungsgefahr”, in deren Verlauf die Aktienkurse bis auf die GD- Linie zurückfallen können.
1d) Fallen die Kurse weiter unter der GD-Linie, d.h. der Abstand zur GD-Linie vergrößert sich weiter, so besteht die Gefahr einer Trendwende, in deren Verlauf die Aktienkurse weiter zurückfallen können. Es besteht aber auch eine Chance auf eine Erholung der Aktienkurse bis zur GD-Linie.
Es liegt eine fallende GD-Linie (Gleitender Durchschnitt) vor:
2a) Lagen die Kurse bisher über der GD-Linie, und wird diese nun im Kursverlauf nach unten geschnitten, so liegt ein deutliches Verkaufssignal vor.
2b) Lagen die Kurse bisher unter der GD-Linie, und wird diese nun im Kursverlauf nach oben geschnitten, so liegt ein schwaches Kaufsignal vor.
2c) Fallen die Kurse unter der GD-Linie weiter ab, d.h. der Abstand zur GD-Linie vergrößert sich weiter, so entsteht eine “Überverkauft-Situation”, in deren Verlauf die Aktienkurse bis auf die GD- Linie steigen können. Es besteht somit eine Chance auf eine Trendwende nach oben.
Wie lautet die Formel des GD (Gleitender Durchschnitt) ?
GD = (C1 + C2 + C3 + … Cn) / n
C = Schlußkurs
n = Anzahl Perioden
MACD (Moving-Average-Convergence-Divergence)
Was ist der MACD (Moving-Average-Convergence-Divergence) ?
Der MACD ist ein Indikator, der die Schwungkraft des Marktes messen kann, ohne die Fähigkeit zu verlieren, darüberhinaus dem Trend zu folgen. Er stellt das Verhältnis zweier GD (Gleitender Durchschnitt) mit unterschiedlichen Untersuchungsperioden dar. Die Darstellung oszilliert um die Mittelpunktslinie, womit ein positiver Oszillatoren-Wert zeigt, dass der kurze über dem längeren GD (Gleitender Durchschnitt) notiert. Bei einem negativen Wet liegt dementsprechend der kurze unter dem längeren GD (Gleitender Durchschnitt).
Wann entstehen Handelssignale bei dem MACD (Moving-Average-Convergence-Divergence) ?
Hierbei sind drei Varianten zu unterscheiden:
1) Der MACD und seine Signallinie (trigger) bewegen sich gleichläufig in eine Richtung = Trend intakt
2) Der MACD und seine Signallinie (trigger) bewegen sich nicht gleichläufig in eine Richtung = Trend nicht intakt
3) Eingezeichnete Trendlinien im MACD und im Kurschart weisen eine gegenläufige Richtung auf = Kurskorrektur wahrscheinlich
Hierbei sind zwei Varianten zu unterscheiden:
1 a) Kaufsignal = der MACD schneidet seine Signallinie (trigger) von unten nach oben
1 b) Verkaufssignal = der MACD schneidet seine Signallinie (trigger) von oben nach unten (Nachteil: bei flachen Trends kann es um die Null-Linie zu Fehlsignalen kommen)
Freiwählbarer neutraler Bereich, bei dem nur die Handelssignale außerhalb wie folgt gewertet werden:
2 a) Kaufsignal = der MACD schneidet seine Signallinie (trigger) von unten nach oben
2 b) Verkaufssignal = der MACD schneidet seine Signallinie (trigger) von oben nach unten.
Wie lautet die Formel des MACD (Moving-Average-Convergence-Divergence) ?
MACD = GDe12 – GDe26
GDe12 = (C12 + GD11 * 0,15);
(C26 + GD25 * 0,075);
GDe12 = exponentieller
GD 12 Perioden GDe26 = exponentieller GD 26 Perioden
C = Schlußkurs
Feste Standardeinstellung: 12, 26 und 9 Perioden (Tage oder Wochen)
TBI (Trendbestätigungs-Indikator)
Was ist der TBI (Trendbestätigungs-Indikator) ?
Der TBI (Trendbestätigungs-Indikator) untersucht das Verhältnis zweier gleitender Durchschnitte zueinander. Ein GD (Gleitender Durchschnitt) stellt den Durchschnittskurs einer Aktie über einen bestimmten Zeitraum dar. Der GD wird bei jeder neuen Kursinformation neu berechnet und graphisch als Linie dargestellt. Je nach Periodenlänge (z.B. 200 Tage oder 38 Tage) glättet der GD den Kursverlauf unterschiedlich stark, um das Chartbild übersichtlich zu gestalten und den Kurstrend klarer zu erkennen. Durch die Division des kurzen (z.B. 38 Tage) durch den langen (z.B. 200 Tage) gleitenden Durchschnitt erhält man ein Ergebnis, welches um den Wert Eins bzw. Hundert schwankt. Wenn sich in der Praxis die gleitenden Durchschnitte schneiden (in unserem Beispiel die 38 Tage- mit der 200 Tage-Linie) wird hierbei die Einserlinie über- bzw. unterschritten. Die Aussagefähigkeit dieses Indikators entspricht der von gleitenden Durchschnitten.
Wann entstehen Kauf bzw. Verkaufssignale bei dem TBI (Trendbestätigungs-Indikator) ?
Hierbei sind drei mögliche Varianten zu unterscheiden:
a) Das klassische Signal
Durchbricht die TBI-Linie die Mittellinie nach oben, so ist dieses als Kaufsignal zu werten. Durchbricht die TBI-Linie die Mittellinie nach unten, so ist dieses als Verkaufssignal zu werten.
b) Das erweiterte Signal (vorab wird ein neutraler Bereich festgelegt, deren Grenze unter- bzw. oberhalb der historischen Höchstwerte liegt)
Dreht die TBI-Linie unterhalb des neutralen Bereichs nach oben, so ist dieses als Kaufsignal zu werten. Dreht die TBI-Linie oberhalb des neutralen Bereichs nach unten, so ist dieses als Verkaufssignal zu werten.
c) Das erst mögliche Signal
Wenn die Steigung der TBI-Linie nach einem Anstieg flacher wird, so kann man dieses als Verkaufssignal werten. Wenn die Steigung der TBI-Linie nach einem Rückgang flacher wird, so kann man dieses als Kaufsignal werten.
Wie lautet die Formel des TBI (Trendbestätigungs-Indikator) ?
TBI = GD (kurz) / GD (lang)
oder TBI = (GD (kurz) / GD (lang)) * 100 (dann schwankt der TBI nicht um eine Einser-, sondern um eine Hunderter- Linie)
GD = Gleitender Durchschnitt
Oszillatoren
CCI (Commodity Channel Index) (Preis Momentum)
Momentum
MFI (Money Flow Index)
OB/OS (Overbought/Oversold) (Überkauft/Überverkauft)
ROC (Rate of Change)
RSI (Relative Stärke Index)
Stochastik
Slow Stochastik
Williams Percent Range (%R)
CCI (Commodity Channel Index) (Preis Momentum)
Was ist der CCI (Commodity Channel Index) ?
Der CCI Indikator erzeugt einen Wert, der ausdrückt, wie weit sich ein Kurs von einem gewählten GD (Gleitender Durchschnitt) entfernt hat. Bei der Berechnung wird nicht ein echter Kurs verwendet, sondern ein typischer Kurs, der sich aus dem arithmetischen Mittel aus Hoch-, Tief- und Schlusskurs einer Periode ermittelt. Die Differenz dieses typischen Kurses wird daraufhin in Relation zu seinem GD (Gleitender Durchschnitt) gesetzt. Das Ergebnis ist ein positiver oder negativer Wert, der sich meist in der Bandbreite zwischen – 100 und + 100 bewegt. Der Indikator ist gut in Tradingzonen einzusetzen, wobei er in stabilen Trends keine brauchbaren Signale liefert.
Wann entstehen Kauf- bzw. Verkaufssignale bei dem CCI (Commodity Channel Index) ?
1a) Kaufsignal = der CCI steigt von unten nach oben durch die minus 100-Signallinie
1b) Kaufsignal = der CCI steigt von unten nach oben durch die Mittellinie (Null-Linie)
2a) Verkaufssignal = der CCI fällt von oben nach unten durch die plus 100-Signallinie
2b) Verkaufssignal = der CCI fällt von oben nach unten durch die Mittellinie (Null-Linie) Der CCI hat Divergenzen zum Aktienverlauf = ein Trendwechsel kann bevorstehen
Wie lautet die Formel des CCI (Commodity Channel Index) ?
CCI = (M – M1) /(0,15 D)
M = (Hoch + Tief + Schluß) / 3 typischer Preis
M1 = der x Perioden gleitende Durchschnitt von M, x ist die wählbare Zykluslänge D = mittlere Abweichung des Absolutswerts M – M1
Es wird meistens eine Standardeinstellung von 5 -25 Tagen angewendet.
Momentum
Was ist das Momentum ?
Das Momentum ist der Ursprung vieler Ozillatoren. Es gilt als Indikator der Schwungkraft einer Kursbewegung. Im Momentum wird die Geschwindigkeit bzw. die Kraft oder Stärke einer Kurs- bewegung gemessen. Dieses Verhalten wird häufig mit dem Wurf eines Balles verglichen. Auch der Ball, den man hoch wirft wird merklich langsamer, bevor er seine Richtung wechselt und wieder zu Boden fällt.
Wann entstehen Handelssignale bei dem Momentum ?
Hierbei sind drei Varianten zu unterscheiden:
a) Das Momentum (Rate of Change) befindet sich im positiven Bereich
Das Momentum steigt = Fortsetzung des Aufwärtstrends
Das Momentum fällt = mögliches Ende der Aufwärtsbewegung
b) Das Momentum (Rate of Change) befindet sich im negativen Bereich
Das Momentum fällt weiter im negativen Bereich = Fortsetzung des Abwärtstrends
Das Momentum steigt im negativen Bereich nach oben = mögliches Ende der Abwärtsbewegung
c) Das Momentum hat Divergenzen zum Aktienverlauf = Trendwechsel kann bevorstehen
Wann entstehen Kauf- bzw. Verkaufssignale bei dem Momentum ?
a) Klassische Kauf- bzw. Verkaufssignale
Kaufsignal = das Momentum schneidet die Mittellinie von unten nach oben
Verkaufssignal = das Momentum schneidet die Mittellinie von oben nach unten
b) Erweiterte Kauf – bzw. Verkaufssignale
Kaufsignal = das Momentum steigt in den neutralen Bereich von unten nach oben
Verkaufssignal = das Momentum fällt in den neutralen Bereich von oben nach unten
Wie lautet die Formel des Momentum ?
Momentum = (C / Cx) * 100
C = Schlußkurs aktuell
Cx = Schlußkurs vor x Tagen Standardeinstellung kurzfristig: 12-30 Tage
Standardeinstellung langfristig: 20-35 Tage
MFI (Money Flow Index)
Was ist der MFI (Money Flow Index) ?
Der MFI (Money Flow Index) ist eine umsatzgewichtete Variante des RSI (Preisfolgeindikator). Hierbei wird die Stärke des Umsatzvolumens gemessen wird, welches in die untersuchte Aktie herein oder herausfließt. Dabei wird der MFI-Indikator bei Kursgewinnen stets ansteigen, bei Kursrückgängen stets fallen. Die Intensität dieser Veränderungen ist umso stärker, je größer die Kursveränderung zum Vortag und/oder je höher das Umsatzvolumen ausfällt. Ein steigender MFI (Money Flow Index) zeigt somit Aufwärtstrends an, ein fallender analog Abwärtstrends.
Wann entstehen Kauf- bzw. Verkaufssignale bei dem MFI (Money Flow Index) ?
Hierbei sind drei Varianten zu unterscheiden:
a) Klassische Kauf- bzw. Verkaufssignale (Mittellinie bei 50)
Kaufsignal = der MFI – Indikator schneidet die Mittellinie von unten nach oben
Verkaufssignal = der MFI – Indikator schneidet die Mittellinie von oben nach unten
b) Erweiterte Kauf – bzw. Verkaufssignale (Signalbereich bei 30/70 oder 20/80)
Kaufsignal = der MFI – Indikator steigt in den neutralen Bereich von unten nach oben
Verkaufssignal = der MFI – Indikator fällt in den neutralen Bereich von oben nach unten
c) Der MFI-Indikator hat Divergenzen zum Aktienverlauf = Trendwechsel kann bevorstehen (Vorlaufcharakter)
Wie lautet die Formel des MFI (Money Flow Index) ?
MFI = 100 – (100 /(1 + Money Ratio))
Durchschnittspreis TP = (Hoch + Tief + Schluß) / 3
Money Flow MF = TP * Umsatz
Money Ratio MR = Positive MF / Negative MF
Es wird meistens eine Standardeinstellung von 14 bis 25 Perioden (Tage, Wochen, Monate) empfohlen.
OB/OS (Overbought/Oversold) (Überkauft/Überverkauft)
Was ist der OB/OS (Overbought/Oversold) ?
Der OB/OS ist ein Indikator für die Marktbreite, der, basierend auf der geglätteten Differenz zwischen der Anzahl gestiegener und gefallener Aktien, einen überkauften bzw. überverkauften Markt anzeigen soll. Er unterstützt das Erkennen von Trendwendepunkten der zu analysierenden Aktie bzw. des Marktes, sollte jedoch nur in Zeiten mit trendlosen Märkten und innerhalb von Tradingzonen ver-wendet werden.
Wann entstehen Kauf- bzw. Verkaufssignale beim OB/OS (Overbouhgt/Oversold) ?
a) Signalbereich bei 25/75 oder 20/80 Kaufsignal = der OB/OS-Indikator steigt in den neutralen Bereich von unten nach oben Verkaufssignal = der OB/OS-Indikator fällt in den neutralen Bereich von oben nach unten
b) Über- bzw. Unterschreiten der 50 %-Linie (Mittellinie) ist auch als Kauf- bzw. Verkaufssignal zu werten, jedoch erfolgt dieses Signal in der Regel zu spät und ist daher nicht mehr so effektiv.
c) Ein Trendwechsel kann bevorstehen, wenn der OB/OS-Indikator Divergenzen zum Aktienverlauf hat.
Wie lautet die Formel des OB/OS (Overbouhgt/Oversold) ?
OB/OS = (C – Min x) / (Max x – Min x)
C = Schlußkurs
Min x = Minimum im Zeitraum vor x-Tagen bis aktuell
Max x = Maximum im Zeitraum vor x-Tagen bis aktuell
Die Standardeinstellung sollte einem gut passenden GD (Gleitender Durchschnitt) entsprechen und permanent angepaßt werden.
ROC (Rate of Change)
Was ist der ROC (Rate of Change) ?
Der ROC (Rate of Change) zeigt die Differenz zwischen dem aktuellen Kurs und dem Kurs xTage vorher in Prozent oder in Punkten an. Der ROC stellt somit die Stärke der Kursschwankungen als Verhältnis dar. Der ROC (Rate of Change) ist dem Momentum stark verwandt. Diese beiden Indikatoren vermitteln exakt die gleichen Aussagen. Der Unterschied zum Monentum liegt lediglich in der um eine Division erweiterten Berechnung.
Wann entstehen Handelssignale bei dem ROC (Rate of Change) ?
Hierbei sind drei Varianten zu unterscheiden:
a) Der ROC (Rate of Change) befindet sich im positiven Bereich
Der ROC steigt = Fortsetzung des Aufwärtstrends
Der ROC fällt = mögliches Ende der Aufwärtsbewegung
b) Der ROC (Rate of Change) befindet sich im negativen Bereich
Der ROC steigt = Fortsetzung des Abwärtstrends
Der ROC fällt = mögliches Ende der Abwärtsbewegung
c) Der ROC hat Divergenzen zum Aktienverlauf = Trendwechsel kann bevorstehen
Wann entstehen Kauf- bzw. Verkaufssignale bei dem ROC (Rate of Change) ?
Hierbei sind zwei Varianten zu unterscheiden:
a) Klassische Kauf- bzw. Verkaufssignale
Kaufsignal = der ROC schneidet die Mittellinie von unten nach oben
Verkaufssignal = der ROC schneidet die Mittellinie von oben nach unten
b) Erweiterte Kauf – bzw. Verkaufssignale
Kaufsignal = der ROC steigt in den neutralen Bereich von unten nach oben
Verkaufssignal = der ROC fällt in den neutralen Bereich von oben nach unten
Wie lautet die Formel des ROC (Rate of Change) ?
ROC = ((C – Cx) / Cx) * 100
C = Schlußkurs aktuell
Cx = Schlußkurs vor x Tagen
Es wird meistens eine Standardeinstellung von 12-30 Tagen empfohlen.
RSI (Relative Stärke Index)
Was ist der RSI (Relative Stärke Index) ?
Der RSI ist ein Preisfolgeindikator, der zwischen den Werten 0 und 100 schwanken kann. Hierbei werden die Werte von über 70 (80) als überkauft , die Werte unter 30 (20) als überverkauft bezeichnet. Der Indikator ist ein sehr aussagefähiger Oszillator für das Erkennen von kurzfristigen Hoch- bzw. Tiefpunkten. Er unterstützt wirkungsvoll das Erkennen von Trendwendepunkten der zu analysieren-den Aktie bzw. des Marktes. Divergenzen (Verlaufsunterschiede) zwischen Aktienkurs und Indikator können auf eine kommende Trendwende deuten. Der RSI-Indikator ist einer der wirksamsten Indikatoren, wenn er richtig interpretiert wird. Er kann in extrem steigenden (fallenden) Märkten zu Fehlsignalen führen.
- Wann entstehen Kauf- bzw. Verkaufssignale beim RSI (Relative Stärke Index) ?
Hierbei sind drei Varianten zu unterscheiden:
a) Signalbereich bei 30/70 oder 20/80
Kaufsignal = der RSI-Indikator steigt in den neutralen Bereich von unten nach oben
Verkaufssignal = der RSI-Indikator fällt in den neutralen Bereich von oben nach unten
b) Ein Trendwechsel kann bevorstehen, wenn der RSI-Indikator Divergenzen zum Aktienverlauf hat (Aktie steigt/RSI fällt; Vorlaufcharakter).
c) Unterstützung und Widerstand beim RSI-Indikator sind so zu werten wie bei der Aktie selbst
Wie lautet die Formel des RSI (Relative Stärke Index) ?
RSI = (h / h + n) * 100
h = Durchschnitt der Kurssteigerungen der letzten x Börsentage
n = Durchschnitt der Kursrückgänge der letzten x Börsentage
Stochastik
Was ist der Stochastik ?
Der Stochastik Indikator basiert auf der Beobachtung, dass während einer Aufwärtsbewegung die Kurse näher an den Tages -Höchstkursen liegen, hingegen bei einer Abwärtsbewegung die Kurse näher an den Tages-Tiefstkursen liegen. Der Stochastik Indikator vergleicht den jeweiligen Schlußkurs bezogen auf die Handelsspanne (Unterschied Hochkurs -Tiefkurs) des gewählten Handelszeitraums (Periode). Der Stochastik-Indikator ist speziell für die Entdeckung von Umkehrpunkten bei Seitwärtsbewegungen und leichten Trendphasen geeignet. In Zeiten mit ausgeprägten Trends ist er nicht sinnvoll anzuwenden. Der Indikator sollte nur in Verbindung mit trendfolgenden bzw. trendbestätigenden Indikatoren verwendet werden (z.B. TBI-Indikator).
Wann entstehen Kauf- bzw. Verkaufssignale bei der Stochastik ?
Der Indikator besteht aus zwei Linien, der schnellen schwarzen Linie (%K), und der langsamen roten Linie (%D). Signale ergeben sich durch das Schneiden dieser beiden Linien und/oder zusätzlich durch das Niveau ( Skala von 0 – 100 ) auf dem sie stattfinden. Stochastik-Werte oberhalb von 70 oder 80 definieren einen “überkauften” Zustand, unterhalb von 30 oder 20 definieren sie einen “überverkauften” Zustand.
Hierbei sind drei mögliche Varianten zu unterscheiden:
1 a) Kaufsignal = %K schneidet die %D-Linie von unten nach oben
1 b) Verkaufssignal = %K schneidet die %D-Linie von oben nach unten
2a) Kaufsignal = wenn die %K-Linie aus dem unteren Grenzbereich über 20 bzw. 30 steigt
2b) Verkaufssignal = wenn die %K-Linie aus dem oberen Grenzbereich unter 80 bzw. 70 fällt
3) Trendwechsel kann bevorstehen = besitzt der Slow Stochastik-Indikator Divergenzen zum Aktienverlauf
Wie lautet die Formel des Stochastik ?
%K = (C – LL) / ( HH – LL)
%D = 3 Perioden Durchschnitt von %K Linie
C = heutiger Schlußkurs
LL = tiefstes Tief der Periode
HH = höchstes Hoch der Periode
Der Entwickler dieses Indikators empfiehlt eine Einstellung für %K = 5 Tage (Wochen) bzw. %D = 3 Tage (Wochen).
Slow Stochastik
Was ist der Slow Stochastik ?
Der Slow Stochastik Indikator basiert auf der Beobachtung, dass während einer Aufwärtsbewegung die Kurse näher an den Tages-Höchstkursen liegen, hingegen bei einer Abwärtsbewegung die Kurse näher an den Tages-Tiefstkursen liegen. Der Slow Stochastik Indikator vergleicht den jeweiligen Schlußkurs bezogen auf die Handelsspanne (Unterschied Hochkurs – Tiefkurs) des gewählten Handelszeitraums (Periode). Da die normale Stochastik vielen Charttechnikern zu unruhig ist, wird oft die Slow-Variante dieses Indikators eingesetzt. Sie liefert zwar weniger Signale, diese haben dafür aber eine höhere Treffsicherheit. Die Auswertung erfolgt wie bei der normalen Stochastik. Dieser Indikator ist speziell für die Entdeckung von Umkehrpunkten bei Seitwärtsbewegungen und leichten Trendphasen geeignet. In Zeiten mit ausgeprägten Trends ist er nicht sinnvoll anzuwenden. Der Indikator sollte nur in Verbindung mit trendfolgenden bzw. trendbestätigenden Indikatoren verwendet werden (z.B. TBI-Indikator).
Wann entstehen Kauf bzw. Verkaufssignale bei dem Slow Stochastik ?
Der Indikator besteht aus zwei Linien, der schnellen schwarzen Linie (%K), und der langsamen roten Linie (%D). Signale ergeben sich durch das Schneiden dieser beiden Linien und/oder zusätzlich durch das Niveau (Skala von 0 – 100 ) auf dem sie stattfinden. Stochastik-Werte oberhalb von 70 oder 80 definieren einen “überkauften” Zustand, unterhalb von 30 oder 20 definieren sie einen “überverkauften” Zustand.
Hierbei sind drei Varianten zu unterscheiden:
1 a) Kaufsignal = %K schneidet die %D-Linie von unten nach oben
1 b) Verkaufssignal = %K schneidet die %D-Linie von oben nach unten
2a) Kaufsignal = wenn die %K-Linie aus dem unteren Grenzbereich über 20 bzw. 30 steigt
2b) Verkaufssignal = wenn die %K-Linie aus dem oberen Grenzbereich unter 80 bzw. 70 fällt
3) Trendwechsel kann bevorstehen = besitzt der Slow Stochastik-Indikator Divergenzen zum Aktienverlauf
Wie lautet die Formel des Slow Stochastik ?
%K = (C – LL) / (HH – LL)
%D = 3 Perioden Durchschnitt von %K-Linie
%K Slow erste Linie = % D (fast)
%D Slow zweite Linie = GD (Gleitender Durchschnitt) auf %K (slow)
C = heutiger Schlußkurs
LL = tiefstes Tief der Periode
HH = höchstes Hoch der Periode
Der Entwickler dieses Indikators empfiehlt eine Einstellung für %K = 5 Tage (Wochen) bzw. %D = 3 Tage (Wochen).
Williams Percent Range (%R)
Was ist der Williams Percent Range (%R) ?
Der Williams Percent Range (%R) soll überkaufte und überverkaufte Situationen in einem Wert aufzeigen. Er entspricht somit einem Überkauft/Überverkauft-Oszillator, der zwischen den Grenz-werten 0 und 100 schwankt. Dieser Indikator ist darauf ausgerichtet, die Differenz zwischen dem Periodenhoch und dem heutigen Schlußkurs mit der Handelsspanne des Beobachtungszeitraumes in Bezug zu setzen. Der Williams Percent Range (%R) ist speziell in Seitwärtsbewegungen und leichten Trendphasen geeignet. In Zeiten mit ausgeprägten Trends ist er nicht sinnvoll anzuwenden. Der Indikator sollte nur in Verbindung mit trendfolgenden bzw. trendbestätigenden Indikatoren verwendet werden.
Wann entstehen Kauf- bzw. Verkaufssignale bei dem Williams Percent Range (%R) ?
Überkaufter Zustand = die Aktie (Markt) notiert im Bereich von 20 bis 0
Überverkaufter Zustand = die Aktie (Markt) notiert im Bereich von 80 bis 100
Hierbei sind zwei mögliche Varianten zu unterscheiden:
1a) Kaufsignal = %R verläßt den Grenzbereich zwischen 80 und 100 nach unten
1b) Verkaufssignal = %R verläßt den Grenzbereich zwischen 20 und 0 nach oben
2a) Kaufsignal = %R befindet sich seit 5 Perioden im Signalbereich um 100
2b) Verkaufssignal = %R befindet sich seit 5 Perioden im Signalbereich um 0
Wie lautet die Formel des Williams Percent Range (%R) ?
%R = ((HH – C) / (HH – LL) * 100
C = aktueller Schlußkurs
LL = tiefstes Tief der Periode
HH = höchstes Hoch der Periode
Modifizierte Version = multipliziert man die Formel mit -100, so erscheinen die Kaufsignale im unteren Chartbereich und die Verkaufssignale im oberen Chartbereich.
Der Entwickler dieses Indikators empfiehlt eine Einstellung von 14 Perioden (Tagen, Wochen). Es können aber auch kürzere und wesentlich längere Einstellungen verwendet werden.
Volumen Indikatoren
A/D-Linie (Accumulation / Distribution-Line)
ChO (Chaikin-Oszillator)
OBV (On-Balance-Volume)
UDV (Upside-Downside-Volume)
VPT (Volume-Price-Trend)
A/D-Linie (Accumulation / Distribution-Line)
Was ist die A/D-Linie (Accumulation/Distribution-Line) ?
Die A/D-Linie ist eine Weiterentwicklung des OBV (On-Balance-Volume) -Konzepts. Sie zeigt an, ob Liquidität in einen Aktienwert oder Markt fließt bzw. abgezogen wird. Hierbei wird ein fortlaufender Index als Volumenindikator berechnet, indem die heutige Kursentwicklung geglättet und mit den Umsätzen gewichtet wird. Eine ansteigende A/D-Linie kennzeichnet demnach einen Kapitalstrom in den untersuchten Wert (Aufwärtstrend), hingegen zeigt eine fallende A/D-Linie, daß Kapital aus dem Wert gezogen wird (Abwärtstrend). Bei der A/D-Linie wird unterstellt, daß ein fundierter Aufwärtstrend stets von Umsatzanstieg begleitet wird, ein im Aufwärtstrend rückläufiges Volumen hingegen kann auf ein Ende des Trends hindeuten. Die A/D-Linie sollte nur in Verbindung mit anderen Indikatoren angewendet werden. An die A/D-Linie können, wie in der Chartanalyse gebräuchlich, auch Trendlinien angelegt und entsprechend interpretiert werden.
Wann entstehen Handelssignale bei der A/D-Linie (Accumulation/Distribution-Line) ?
Die A/D-Linie steigt = Umfeld für einen intakten Aufwärtstrend
Die A/D-Linie fällt = Umfeld für einen intakter Abwärtstrend
Die A/D-Linie hat Divergenzen zum Kursverlauf = Trendende kann bevorstehen
Wie lautet die Formel der A/D-Linie (Accumulation/Distribution-Line) ?
A/D = [((C – L) – (H – C)) / (H – L) * vol]+Vortagswert
C = Schlußkurs der Periode
H = Höchstkurs der Periode
L = Tiefstkurs der Periode
Vol = Handelsvolumen
Standardeinstellung: keine, tägliche Berechnung
ChO (Chaikin-Oszillator)
Was ist der ChO (Chaikin-Oszillator) ?
Der ChO (Chaikin-Oszillator) stellt eine Weiterentwicklung der A/D-Linie (Accumulation/Distribution-Line) dar. Es werden hierbei unterschiedlich lange exponentielle GD (Gleitender Durchschnitt) auf die A/D-Linie ermittelt, um deren Verhalten zueinander zu untersuchen. Der ChO (Chaikin-Oszillator) soll die Trendwechsel in der A/D-Linie anzeigen, folglich also die Veränderung der Liquiditätsströme, die in eine Aktie bzw. in einen Markt hinein- oder hinausfließen. Der ChO-Indikator sollte nur in Verbindung mit anderen Indikatoren verwandt werden (hierbei wird die Verbindung mit einem 21-Tage “Envelopes” und einem “Overbought/Oversold-Indikator” favorisiert).
Wann entstehen Kauf- bzw. Verkaufssignale bei dem ChO (Chaikin-Oszillator) ?
Beim ChO-Indikator sollten nur Handelssignale in Trendrichtung beachtet werden, d.h. in einem Aufwärtstrend sollten nur die Kaufsignale, in einem Abwärtstrend nur die Verkaufssignale beachtet werden.
Kaufsignal = der ChO-Indikator schneidet die Mittellinie von unten nach oben
Verkaufssignal = der ChO-Indikator schneidet die Mittellinie von oben nach unten
Wie lautet die Formel des ChO (Chaikin-Oszillator) ?
ChO = eGDx (A/D) – eGDy (A/D)
A/D = A/D-Linie (Accumulation/Distribution-Line)
eGDx = 3 Tage (Wochen) für den kürzeren exponentiellen GD (Gleitender Durchschnitt) auf die A/D-Linie
eGDy = 10 Tage (Wochen) für den längeren exponentiellen GD (Gleitender Durchschnitt) auf die A/D-Linie
Das Ergebnis ist eine um die Null-Linie schwankende oszillierende Darstellung.
OBV (On-Balance-Volume)
Was ist der OBV (On-Balance-Volume) ?
Mit dem OBV (On-Balance-Volume) sollen Trendwechsel festgestellt, und Divergenzen zum Kursverlauf einer Aktie oder eines Marktes untersucht werden. Es wird hierbei unterstellt, dass bei steigendem Kurs Liquidität in die Aktie (Markt) hineinfließt, bei fallendem Kurs hingegen Liqudität aus der Aktie (Markt) gezogen wird. Beim OBV (On-Balance-Volume) wird bei steigenden Kursen das Umsatzvolumen zum OBV des Vortages addiert, bei fallenden Kursen wird es von diesem subtrahiert. In Verbindung mit einem GD (Gleitender Durchschnitt) können Handelssignale festgelegt werden. Der OBV-Indikator sollte in volatilen Seitwärtsphasen nicht angewendet werden und auch nur in Verbindung mit anderen Indikatoren.
Wann entstehen Kauf- bzw. Verkaufssignale bei dem OBV (On-Balance-Volume) ?
1a) Kaufsignal = der OBV- Indikator schneidet seinen GD (Gleitender Durchschnitt) von unten nach oben
1b) Verkaufssignal = der OBV- Indikator schneidet seinen GD (Gleitender Durchschnitt) von oben nach unten
2a) Kaufsignal = der OBV-Indikator bzw. sein GD (Gleitender Durchschnitt) drehen nach oben
2b) Verkaufssignal = der OBV-Indikator bzw. sein GD (Gleitender Durchschnitt) drehen nach unten
3) Der OBV-Indikator hat Divergenzen zum Aktienverlauf = Trendwechsel kann bevorstehen
Der GD (Gleitender Durchschnitt) ist frei wählbar und auf die zu untersuchenden Aktie (Markt) abzustimmen.
Wie lautet die Formel des OBV (On-Balance-Volume) ?
Die Berechnung ist abhängig vom heutigen Schlußkurs:
a) Ist dieser höher als der gestrige Schlußkurs, dann gilt: OBV = OBV gestern + Volumen heute Formel: Ct > Ct-1 dann OBV = OBVt-1 + V
b) Ist dieser niedriger als der gestrige Schlußkurs, dann gilt: OBV = OBV gestern – Volumen heute Formel: Ct < Ct-1 dann OBV = OBVt-1 – V
c) Entspricht dieser dem gestrigen Schlußkurs, dann gilt: OBV = OBV gestern Formel: Ct = Ct-1 dann OBV = OBVt-1
Standardeinstellung ist jeweils die tägliche Berechnung.
UDV (Upside-Downside-Volume)
Was ist der UDV (Upside-Downside-Volume) ?
Der UDV (Upside-Downside-Volume) basiert auf dem Grundsatz, dass sich das Handelsvolumen immer mit dem Trend entwickelt. Das heißt, solange das Umsatzvolumen bei Kursänderungen in Trendrichtung höher liegt als bei Kursänderungen gegen die Trendrichtung, ist der Trend (noch) intakt. Dreht das Umsatzvolumen bei gleichbleidendem Kurstrend, so ist ein bevorstehendens Ende des Trends zu erwarten. Der UDV-Indikator sollte nur in Verbindung mit anderen Indikatoren verwendet werden.
Wann entstehen Handelssignale bei dem UDV (Upside-Downside-Volume) ?
a) Der UDV-Indikator bewegt sich im positiven Bereich und der Kursverlauf im Aufwärtstrend = Aufwärtstrend intakt
b) Der UDV-Indikator bewegt sich im negativen Bereich und der Kursverlauf im Aufwärtstrend = Trend nicht mehr intakt
c) Der UDV-Indikator bewegt sich im negativen Bereich und der Kursverlauf im Abwärtstrend = schwacher Abwärtstrend
d) Der UDV-Indikator bewegt sich im positiven Bereich und der Kursverlauf im Abwärtstrend = Abwärtstrend nicht mehr intakt
Wie lautet die Formel des UDV (Upside-Downside-Volume) ?
UDV = Handelsvolumen bei gestiegenden Kursen minus Handelsvolumen bei gefallenden Kursen
Das Ergebnis ist eine um den Wert 0 als Mittelpunkt oszillierende Darstellung mit offenen Extremwerten.
VPT (Volume-Price-Trend)
Was ist der VPT (Volume-Price-Trend) ?
Der VPT (Volume-Price-Trend) ist ein Momentum-Oszillator, kombiniert mit dem Handelsvolumen. Er kann als Trendindikator eingesetzt werden (Vorlaufcharakter). Beim VPT-Indikator werden die Kursveränderungen zwischen zwei Perioden mit dem Handelsvolumen multipliziert und zum entsprechenden Ergebnis der Vorperiode addiert. Durch die Addition erhält man eine Glättung, somit ist die Verwendung eines GD (Gleitender Durchschnitt) nicht erforderlich. Die einzelnen VPT-Werte sind an Tagen mit Kursgewinnen stets positiv und analog an Tagen mit Kursrückgängen negativ, wobei der Ausschlag der einzelenen VPT-Werte in erster Linie von der Stärke der Kursveränderungen zum Vortag bestimmt wird. Der VPT-Indikator ist eine gute Ergänzung zu anderen Trendindikatoren.
Wann entstehen Handelssignale bei dem VPT (Volume-Price-Trend) ?
1a) Steigt der VPT-Indikator im positiven Bereich = Trend (noch) intakt
Sinkt der VPT-Indikator im positiven Bereich = Trend nicht mehr intakt
1b) Fällt der VPT-Indikator im negativen Bereich weiter nach unten = Fortsetzung des Abwärtstrend
Steigt der VPT-Indikator im negativen Bereich weiter nach oben = Mögliches Ende der Abwärtsbewegung
Hat der VPT-Indikator Divergenzen zum Aktienverlauf = Trendwechsel kann bevorstehen
Der VPT-Indikator kann auch mit einem frei wählbaren GD (Gleitender Durchschnitt) kombiniert werden, wobei hierbei dann die Schnittpunkte entsprechende Handelssignale liefern (siehe OBV = On-Balance-Volume-Indikator).
Wie lautet die Formel des VPT (Volume-Price-Trend) ?
VPT = ((Ct – Ct-1) * Vt) + ((Ct-1 – Ct-2) * Vt-1) + (( Ct-n+2 – Ct-n+1) * Vt-n+1)
Ct = Schlußkurs der aktuellen Periode
Vt = Handelsvolumen der aktuellen Periode
Das Ergebnis ist eine um den Wert 0 als Mittelpunkt oszillierende Darstellung mit offenen Extremwerten. Standardeinstellung ist die tägliche Berechnung, für n beliebige Tages- (Wochen-, Monats-) Einstellung.